Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze:
- Lernpläne sind essentiell, um die große Stoffmenge in Jura-Klausuren und in der Examensvorbereitung beherrschbar zu machen.
- Es ist sinnvoll, Monats-, Wochen- und Tageslernpläne zu erstellen.
- Für Eure Examens- und Klausurvorbereitung habe ich Euch zwei Lernpläne vorbereitet.
Wie erstellt man einen Lernplan?
Um einen Lernplan zu erstellen, braucht man die folgenden Informationen bzw. muss folgende Entscheidungen treffen:
- Was: Welche Inhalte musst Du lernen?
- Wie: Wie möchtest du Lernen? Wichtig ist, Wissen möglichst aktiv abzurufen, beispielsweise mit Karteikarten oder durch das Lösen von Fällen. Zum erstmaligen Erlernen ist der Einsatz von Lehrbüchern und Skripten sinnvoll. Um das Wissen möglichst effektiv zu wiederholen, empfehle ich Euch meine Karteikarten.
- Wann: Wie viel Zeit bleibt Dir bis zur Prüfung bzw. zu den Prüfungen und wie viel Zeit möchtest du mit dem Lernen verbringen?
- Priorisierung: Welche Aspekte sind zentral und worauf kann man gegebenenfalls verzichten. Bei der Priorisierung ist es sehr wichtig, die Bedeutung des Wiederholens und des Lösens von Fällen nicht zu unterschätzen. Denn alleine durch das Lesen eines Lehrbuches schreibt man keine guten Klausuren. Vielmehr muss man das Wissen aktiv abrufen und anwenden können.
Tipps, um einen Lernplan zu erstellen
- Realisierbarkeit: Wenn man einen Lernplan erstellt, ist es sehr wichtig, darauf zu achten, dass der Plan auch umsetzbar ist. Vielen Studierenden passiert es, dass sie sich (zu) ambitionierte Ziele setzen, die dann nicht eingehalten werden. In einem solchen Fall ist der Lernplan wertlos und der persönliche Frust groß.
- Pausen: Erst in der Zeit der Erholung kann sich das Wissen richtig „setzen“. Deshalb ist es sehr wichtig, darauf zu achten, genug Pausen vorzusehen. Es ist weder nachhaltig noch zielführend, mehr als 8 Stunden am Tag konzentriert zu arbeiten.
- Monate, Wochen, Tage: Es ist sinnvoll, mehrere Lernpläne zu erstellen, die unterschiedliche Zeiträume abdecken. Ein Monatsplan (für die Examensvorbereitung) unterteilt die einzelnen Fächer auf die einzelnen Wochen und Monate der Examensvorbereitung. Ein Wochenplan strukturiert eine einzelne Woche und ein Tagesplan einen einzelnen Tag.
- Eigene Fähigkeiten: Ein Lernplan sollte außerdem die eigenen Fähigkeiten berücksichtigen, indem besonders viel Zeit damit verbracht wird, die eigenen Schwächen auszubessern. Wer beispielsweise im Grundstudium in Strafrecht stets zweistellige Klausuren geschrieben hat, sollten in der Examensvorbereitung nicht Wochen mit den Rechtfertigungsgründen verbringen, wenn zeitgleich Defizite im Zivilrecht bestehen.
Vorteile eines Lernplans
Sowohl in der Examensvorbereitung als auch in den Klausuren im Studium stehen Studierende vor der Herausforderung, große Stoffmengen in den Klausuren abrufen zu können. Folgende Aspekte sprechen dafür, in der Klausur- und Examensvorbereitung Lernpläne zu nutzen:
- Struktur: Insbesondere in der Examensvorbereitung ist die Stoffmenge enorm. Ohne Struktur ist es nahezu ausgeschlossen, dass man tatsächlich alle Themen behandelt.
- Gutes Gewissen: Sowohl die Klausurphasen als auch die Examensvorbereitung sind sehr anstrengend. In solchen Phasen ist es essentiell, sich regelmäßig zu erholen. Wenn man einen strukturierten Lernplan hat, muss man während der Pausen kein schlechtes Gewissen haben, da sie Teil des Plans sind.
- Wiederholungen: Insbesondere für die Examensvorbereitung, aber auch im Semester ist es wichtig, regelmäßig zu wiederholen. Andernfalls ist es unmöglich, sich das Wissen dauerhaft zu merken. Wie Spaced Repetition funktioniert, habe ich in meinem Text dazu erklärt.
Beispiele
- Lernplan Examensvorbereitung
- Tages- & Wochenplan:

Häufig gestellte Fragen
Es ist sinnvoll, pro Tag ca. 6 bis 8 Stunden für Jura zu lernen. Mehr als 8 Stunden zu lernen, ist nicht sinnvoll, da das Gehirn die Informationen dann nicht mehr verarbeiten kann.
Um Jura gut zu lernen, ist es wichtig, zum einen das theoretische Wissen aufzubauen und zum anderen dieses in Fällen anwenden zu können.
Jura-Studenten müssen viel Wissen auswendig lernen, um dieses in der Klausur präsent zu haben. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, das gelernte Wissen in Klausuren anwenden zu können
Die Vorbereitung auf das erste Staatsexamen dauert ca. 12 bis 15 Monate. Einige Studenten bereiten sich auch weniger als 10 Monate auf das Examen vor, dies ist allerdings sehr selten.
Die Zeit vom Studienbeginn bis zum Abschluss des ersten Staatsexamen beträgt im Durchschnitt ca. 6 Jahre.
